© St. Marienkirche

Lein: Steckbrief

(Linum usttatissimum)
Quelle: St. Marienkirche
Leinblüte

Warum diese Pflanze im Bibelgarten steht

Die Gewinnung der in der Stengelrinde liegenden Faserbündel ist mit großem Arbeitsaufwand verbunden. Das „Raufen“ beinhaltet das Herausziehen der reifen Pflanzen aus der Erde, beim „Riffeln“ werden die Stengel durch einen Kamm mit eisernen Zinken gezogen und so von den Früchten getrennt (die zur Ölgewinnung genutzt werden können). Beim „Rösten“ werden die Faserbündel durch mikrobielle Zersetzung von den Stengelwänden abgelöst. Die Pflanzen werden entweder in der „Tauröste“ 3-4 Wochen auf dem Feld ausgelegt oder bei der „Wasserröste“ 10-14 Tage lang in Wasser gelegt. Schließlich werden die Fasern beim „Brechen“ von den gröbsten Holzteilen befreit, beim „Reiben“ und „Schwingen“ von den feineren Holzteilen und schließlich werden beim „Hecheln“ die kurzen Fasern von den langen getrennt. Die kurzen Leinfasern (Werg) können für die Herstellung von Lampendochten verwendet werden, nur die langen Fasern eignen sich zum Spinnen und Weben.