Wir freuen uns, Ihnen den Bibelpflanzengarten der St. Marienkirche Göttingen vorzustellen! Wir wissen leider nicht, wer den ersten Bibelpflanzengarten angelegt hat. Wer auch immer es war - es muss eine kluge Person gewesen sein, die auf die Idee gekommen ist, eine Verbindung zwischen den Themen Garten und Bibel herzustellen. Gärten sind Räume, in denen die Seele durch stille Räume fliegen kann. Hier über Pflanzenarten Figuren der Bibel zu begegnen und die mittelalterliche Frömmigkeit kennenzulernen, die bestimmte Pflanzenmerkmale mit den Lebenswegen von Heiligen kreuzen lässt, kann eine kleine Tür zu einer besonderen Form der Spiritualität aufstossen. Die Zahl der Bibelpflanzen und Pflanzen der Heiligenlegenden im Garten ist über die Jahre angewachsen. So ist auch der Reiter links gewachsen. Dort finden Sie ausführliche Informationen zu den Pflanzen des Gartens, die Angaben, wo sie im Garten zu finden sind sowie die Audiotexte zu den Pflanzen, die in der Bibel direkt erwähnt wurden (in der Smartphone-Ansicht oben rechts zu finden).
Manches ist falsch verteilt und auch das Leben im Garten ist nicht frei von ungerechter Zuteilung von Wertschätzung. Nach den ersten Frühjahrsblühern haben wir ungeduldig Ausschau gehalten, praktisch an der Tür gestanden und gewartet, wann die ersten Gäste ankommen. Die später gekommenen haben wir dann gar nicht mehr persönlich begrüßt - so auch der Sumpfdotterblume (Caltha palustris), die in der Zinkwanne gerade zu blühen begonnen hat, viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt...
Etwas Einnehmendes an Frühjahrsblühern ist ihre Unberechenbarkeit. D.h. eigentlich ist es eher unser schlechtes Gedächtnis, das uns vergessen ließ, wo wir in den letzten Jahren welche Zwiebeln gesetzt haben...Und so stolpern wir überrascht über diese großblütigen Krokusse - wer hat diese Sorte eigentlich bei welcher Gärtnerei erworben und warum hat derjenige sie dann mitten auf die Rasenfläche gesetzt? Wunderbar anspruchslose Gäste sind sie - und zu Besuch gekommen in einer Zeit, in der wir Farbe und Licht besonders herbeisehnen.
Nach Fertigstellung des Forums Kirche und Diakonie und der damit verbundenen Freigabe des Durchgangs vom Parkhaus Richtung Innenstadt passieren viele Menschen die St.Marienkirche und den Bibelpflanzengarten. Einige bleiben am Gartenzaun stehen und lesen die Schilder, die dort angebracht sind - scheinen aber unschlüssig zu sein, ob der Garten wirklich ein öffentlich zu nutzender ist, den sie betreten dürfen. Um deutlicher zu machen, dass das Betreten des Gartens erwünscht ist, haben wir jetzt einen kleinen Rindenmulchweg angelegt
Abrupt sind die Temperaturen gefallen. Olivenbaum, Maulbeerbaum und Feige sind daher eingepackt worden...die Feige verschwindet in einem Drahtkorb, der bis obenhin mit Laub gefüllt wurde, die beiden anderen sind dafür zu hoch und umfangreich und haben Stoffhüllen bekommen. Vielen Dank an die ehrenamlichen Helferinnen fürs Laubs sammeln und fürs Nähen!
